Wie wird man Sommelière?
Wie wird man Sommelière? Und warum? Wie geht das mit der IHK? Dazu hat unsere Botschafterin Viki die quirlige und erfolgreiche Sommelière Charlotte Ganter interviewt.
Charlotte Ganter
Ausbildung: Hotelfachfrau
Weiterbildung: Sommelière
Arbeitgeber: Selbstständig als Sommeliére in Hamburg
Warum hast du deine Zukunft als Sommelière angestoßen?
Weißt du, das war so: Ich hab mit 16 meine Ausbildung zur Hotelfachfrau angefangen und mit 19 war ich fertig. Soweit, ganz normal also. Aber eigentlich wollte ich gleich von Anfang an mehr. Das Ziel nach meiner Ausbildung war für mich mein Gehalt zu vermehren und auch mehr Chancen zu haben. Vor allem aber wollte ich den Gästen, die zu mir kamen und die eine Frage zum einen oder anderen Wein hatten, eine bessere Antwort geben können. Na ja, vielleicht wollte ich auch selber einfach mehr über Wein wissen. Oder beides!
Wie ging das für dich nach deiner Azubi-Zeit weiter? Warum höhere Berufsbildung?
Ich sag mal so: Wer Wein mag und in der Gastro unterwegs ist, der denkt ja quasi automatisch mindestens einmal daran, Sommelier oder Sommelière zu werden. Bei mir war das aber nicht nur einmal: ich habe da ständig dran gedacht. Und mich dann auch direkt mit 20, also gerade einmal ein Jahr nach meiner Abschlussprüfung, für eine Weiterbildung mit der IHK entschieden. Das hat sich total richtig angefühlt. Und ich hab dabei eine Menge gleichgesinnte Genussfreund*innen getroffen. Wir haben uns gegenseitig echt zu Höchstleistungen getrieben. Oder zu Hoch- und Höchstgenüssen. Das war schon eine tolle Zeit!
Spaß am Weiterbilden klingt super! Aber was hat dir deine Weiterbildung gebracht?
Man sagt, ja, dass Selbstlob stinkt. Aber ich bin ehrlich gesagt schon stolz darauf, dass ich nach meiner Weiterbildung die jüngste Commis Sommelière Deutschlands war. 2019 war ich unter den jüngsten TOP 50 Sommeliers vom Schlemmer Atlas (2019). Und mit 23 hab ich meine erste Führungsstelle angetreten. Also, ein klares Ja: Weiterbildung hat mich echt weitergebracht. Ich lebe heute in Hamburg und bin mit meinem Business „Flüssiges Glück“ selbstständige Sommelière. Außerdem will ich mit meinem Liebsten, der ist Koch und Pâttisier, ein eigenes Restaurant eröffnen. All das geht und ging glaube ich wirklich nur, weil ich mich zur Sommelière weitergebildet habe.
Das klingt ganz so, als würdest du es wieder tun. Stimmts?
Auf jeden Fall. Denn ich habe das Glück für meinen Beruf und meinen Lebensweg über den Wein gefunden. Und meine Leidenschaft für Wein war ein stetiger Begleiter auf meinem Weg. Man kann auch sagen: Sie hat mich ankommen lassen. Und dafür gesorgt, dass ich heute mein Ding machen kann. Wenn du so willst, macht mich das echt zur Aufsteigerin. Oder?